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Die Geschichte des Johanniter- und Malteserordens

Kurzbericht über einen Vortrag im Evangelischen Museum am 1. Juni 2016

Der Orden ging aus einem Pilgerspital hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi bereits lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war. Das Pilgerspital war Johannes dem Täufer geweiht, wovon sich der Name Johanniter ableitet. Pilger stellten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, weshalb Schutz und Pflege derselben mittelbar allen Anrainern des Mittelmeerraumes zugutekam. Die Versorgung der Kranken wurde durch Ordensbrüder übernommen.

Aus der Zeit um 1160 ist der Bericht des Pilgers Johannes von Würzburg überliefert:

„… ist ein Hospital angeschlossen, welches in seinen verschiedenen Gebäuden eine Vielzahl von Schwachen und Kranken sammelt, pflegt und wiederherstellt, was einen hohen Kostenaufwand bedeutet. In der Zeit, in der ich selber dort war, betrug, wie ich von den dienenden Brüdern selbst erfuhr, die Zahl der Kranken bis an die zweimal Tausend. Sie waren so schwer von Krankheit geplagt, dass manchmal innerhalb eines vollen Tages mehr als 50 Tote hinausgetragen werden mussten. Aber immer und immer wieder kamen noch mehr hinzu. … Es entfaltete sich eine so unübersehbare Wohltätigkeit dadurch, dass Armen, welche um Brot baten, gegeben wurde, auch wenn sie außerhalb des Hauses blieben.“

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Als Ordensgründer gilt der Selige Gerhard Tonque (1040 bis 1120). Er war der Leiter der Spitalsbruderschaft, die das Pilgerhospitals in Jerusalem betrieb, als der Erste Kreuzzug Jerusalem eroberte. In der Folgezeit gewann die Spitalsbruderschaft erheblichen Zulauf. Unter Raimund von Puy, der dem Ordensgründer nachfolgte, vollzog sich 1120 bis 1140 der Wandel von der Spitalbruderschaft zum geistlichen Ritterorden. Unter ihm weitete sich die Tätigkeit des Orden von der Pflege und Beherbergung der Pilger schrittweise auch auf deren militärischen Schutz aus. Als Vorbild hierfür diente der junge Templerorden.

Der Vortragende erläuterte die weitere Entwicklung des Johannitterordens, der sich heute noch sehr hilfreich der Pflege der Kranken widmet. Untermalt wurde der Vortrag vom Schulmeyster und seinem Gefolge, welches Lieder aus der Zeit Martin Luthers sang und spielte und auch zu einer Pavane tanzte.

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