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Maria Schauersberg

Die Kirche „Mariä Himmelfahrt zu Schauersberg“ ist 
eine spätgotische Saalkirche mit einem reizvollen,
halb eingemauerten Turm. Laut Legende ist Graf
Sigmund von Pollheim, gichtkrank aus der Gefangen-
schaft der Sarazenen zurückgekehrt. Schon fast zu
Hause angelangt erreichte ihn auf der Anhöhe des
Schauersberges ein furchtbares Gewitter. Durch einen
Blitz fiel er betäubt zu Boden. Als er erwachte,
war die Gicht geschwunden. Als Dank für diese
Heilung ließ der Graf an dieserStelle eine Kirche
erbauen.

Am Karsamstag Nachmittag, eh noch in den Kirchen die Auferstehung des
Herrn gefeiert, lud der Nachtwächter zue Uelles nach altem Brauch und
Herkommen seine Dichter zu einer Wallfahrt nach Maria Schauersberg ein.

Bei den Raststationen trugen die „Schreiberlinge“ besinnliche und
gedankenverlorene Texte vor:

Des mit dem Tanninger-Sühnekreuz, des is so a Gschicht
kona was genaueres, do vü wird davo bericht.
Dos 1508 beim Rafn da Christof Achleuter den Jakob Vorster dastochen hot,
des is wohl gwiss
und dos er dafür vom Schulteiß zum jährlichen Zahln verurteilt word‘n is.

Söba dann gstorbn findat ongebli in da Ewigkeit da Meuchler ka Ruh
d’Leit hern ehn nächtens ah imma wieda heit nu.
De an sogn wehklogn, die ondern nennans blutrünstiges schrein,
genau durt, wo damois die Erd‘n mit Blut tränkt wordn is - gor ned fein

da blitzt und flackert a geheimnisvolles Licht
ganz gspenstig is des, so dos ma sih fircht.
Kona traute sich desholb in da Nocht in die Näh
weu kona waß, wos do wirkli vor sich geh.

Bis amoi ahm Angsoffener der Mut eingschossn is
er geht zum Marterl und varricht dort sei Gschicht.
Er wor nu ned ferti, da Blitz der schlagt ei
im söbn Moment wars mit sei‘ m Augenlicht vorbei.

Ned amoi a Monat hots nu dauert
scheint der Tod, hot scho auf ehn glauert.
Er is a hamgonga zum Jüngsten Gericht
und kana traut sie mehr in da Nocht zuwi, seid dera Gschicht.
Verfasserin: Theres Kunz

Ausklang fand die Pilgerfahrt im benachbarten Wirtshaus Hubauer. Nach der
Labsal des Leibes entrang sich manch gedankenvolle Lyrik, mit allerlei
schmähführendem Wort gewürzt.

Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat

Musica Gaudeamus untermalte mit weltlichen und geistlichen Liedern:

„Ich leb und waiß nit wie lang,
ich stirb und waiß nit wann,
ich far und waiß nit wohin,
mich wunderts das ich froelich bin.“

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